Das Ding mit dem Hangaufwind

Bis jetzt waren unsere Flüge hauptsächlich von dynamischem Hangaufwind geprägt. Deshalb wollte ich hier mal ein paar Aspekte über dieses Thema am Beispiel unseres Hausbergs, dem Ölberg in Schriesheim, aufzeigen.

Dynamischer Hangaufwind bezeichnet man den Wind der frontal auf einen Bergrücken strömt und somit nach oben umgelenkt wird. In diesem dynamischen Hangaufwind können wir uns mit unseren Schirmen dann stundenlang in der Luft halten, was man als „soaren“ bezeichnet.

Unser Hausberg stellt einen idealen Bergrücken, auch Kante genannt, in unserer Region dar, da er ideal von der flachen Rheinebene angeströmt wird.

Um nun zu ermitteln wieviel Wind nötig ist um oben zu bleiben, müssen wir nun erstmal überlegen wieviel Aufwind nötig ist um einen aktuellen Schirm in der Luft zu halten. Ausgehend davon, dass ein aktueller Schirm ein Eigensinken im Trim von 1,2 m/s hat, benötigen wir also umgerechnet 4,32 km/h Aufwind. Damit wir aber auch ein höheres Sinken im Flug und das höhere Sinken in den Kurven kompensieren, nehmen wir einfach mal 5 km/h als Grundlage an. Um nun die benötigte Windgeschwindikeit zu ermitteln bei der wir uns oben halten können, müssen nun erstmal die Werte des Bergs aufgenommen werden, um daraus den Hangaufwind zu berechnen.

Als erstes wurde eine Linie über den Ölberg gezogen, welche das Profil für den Anströmwinkel von 245° (WSW) darstellt. Dann wurde der gerade Streckenabschnitt einzeln betrachtet und die nachfolgenden Zahlen ermittelt.

Hier die Zahlen die über Google Earth für das Teilstück ermittelt und abgeleitet wurden:

  • Höhe des Ölberg: 420m
  • Höhe GND: 200m
  • Luftlinie zwischen Gipfel und GND: 480m
  • Anströmungswinkel: 245° (WSW)
  • Delta Höhe: 420m – 200m = 220m
  • Länge der Luftlinie: Wurzel(220m² + 480m²) = 528m
  • Steigung: 220m / 480m = 0,46

Mit den ermittelten und abgeleiteten Zahlen erhält man nun mit ein bischen Rechnerei den Wert von ca. 9 km/h der theoretisch am Hang aufströmen muss, um sich in der Luft halten zu können. Dieser Wert bezieht sich nur auf den Fall, dass man sich auf der WSW Flanke befindet.

Da wir ja auch ein wenig steigen wollen hat sich in der Praxis gezeigt, dass es am Ölberg schön trägt wenn ein Wind von 15 km/h gemeldet ist. Hoffen wir das es bald wieder schön thermisch wird.

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