Starker Wind in Lindenfels

Nach der letzten Klausur für dieses Semester, ging es heute direkt mit Marco nach Lindenfels. Gegen 13 Uhr waren wir dann dort und der Wind war noch recht schwach. Dies sollte sich aber noch stark ändern.

Zuerst waren wir auf dem unteren Gelände zum Groundhandling, jedoch war der Wind so schwach, dass wir uns entschlossen auf dem oberen Plateau weiter zu machen. Hier ging es dann ganz gut, doch der Wind wurde im Verlauf des Tages immer stärker. Wir konnten jedoch noch ein paar Abgleiter und am Hang die ersten Versuche im Soaren tätigen. Aber gerade als Anfänger ist es durch die vielen Bäume mit ihren Luftverwirbelungen nicht so ideal, so haben wir das auch schnell wieder sein lassen, denn man muss ja nichts übertreiben und sich in Gefahr bringen. Aber es war schonmal ein Anfang und es machte super Laune. Wie muss dieses Gefühl nur an einer Düne sein? – wir sind gespannt wie das ist, wenn wir mal soweit sind.

Kai kam mit den Flugschülern so gegen 17 Uhr vorbei und übte mit ihnen die ersten Flüge vom unteren Hang. Auch Christian kam noch spontan vorbei… Ich hoffe du hast dein Auto noch nach hause gebracht. 😉

Gegen 20 Uhr packten wir dann auch unsere Sachen, da eine Kaltfront einzog und Gewitter brachte. Es war wieder einmal ein super schöner und vor allem heißer Tag, wenn auch mit etwas zu viel Wind.

Erstflug in Oppenau

Heute war es endlich soweit, wir konnten früh am Morgen nach Oppenau aufbrechen, um die ersten richtigen Höhenflüge zu absolvieren. Marco hatte ja schon die ersten Höhenflüge in Annecy gesammelt, jedoch sollte dieser Tag in Oppenau Annecy um Längen toppen, was die Flüge angeht. Auf dem Weg nach Oppenau dachten wir schon, dass wir um Einiges zu leicht bekleidet waren, denn es hatte nur 16°C Außentemperatur laut Thermometer. Im Laufe des Tages brach der Himmel zwar nicht auf, doch es wurde angenehm und so war die Fehlentscheidung mit kurzen Klamotten schnell vergessen.

Als wir in Oppenau eintrafen, war Kai schon mit den ersten Flugschülern und A-Schein Piloten am Landeplatz, um die Landeeinweisung zu geben. Bei der zweiten Einweisungsrunde waren wir dann mit dabei. Ich konnte noch nicht glauben, dass wir jetzt gleich von ganz oben hier landen sollten.

Auf den Bildern sieht man die Landewiese, die Ausrüstung von Kai für die Flugschüler und natürlich unser eigenes Equipement, das schon sehnsüchtig auf die ersten Höhenflüge im Kofferraum wartete.

Wir sollten uns vor Ort selbst um den Fahrdienst kümmern und später hatten wir dann sogar unseren „eigenen“ Fahrer namens Ruben, ein Mitglied des Oppenauer Gleitschirmvereins. Vielen Dank nochmal an dich, falls du das hier liest.

Als wir oben ankamen, bescherte uns die Aussicht ins Tal ein Dauergrinsen. 😉

Klaus Döscher aus der Flugschule Karlsruhe, übernahm die Einweisung des Startplatzes und den Funk oben am Berg. Kai wartete mit dem Funkgerät unten auf uns, um Landeinstruktionen zu geben. Später gab er uns dann Übungen vor, die wir machen sollten, wie z.B. eine Acht fliegen. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl endlich mal länger in der Luft zu sein, um es richtig zu genießen. Im Grunde ist es ja mit dem knapp 7-minütigen Flug immer noch wenig, jedoch schon wunderbar, wenn man an die Anfängerhügel denkt.

Hier kurz die Daten des Startplatzes, von dem wir heute Fliegen durften.

  • Startrichtung: Nordost (45 Grad)
  • Startplatz 740m MSL Koordinaten N 48 26′ 52″ E 08 08′ 47″, Bezeichnung OppenauNordost

Hier die Aufzeichnung meines ersten Höhenflugs. Im Moment logge ich den Flug noch mit der Software SeeYou Mobile für Windows Mobile PPC auf. Im Grunde ist die Software eher für Segelflieger konzipiert, macht aber auch den Job für das Gleitschirmfliegen ganz gut. In der kommenden Zeit werde ich mal einen kleinen Testbericht darüber schreiben.

Über den Tag konnten wir beide fünf Höhenflüge für das Flugbuch erfliegen. Da wir ja dachten, dass der Tag nicht so gut wird, ging er am Ende doch noch super überzeugend zu Ende und unsere Mannschaft holte das 4:0 gegen Australien nach Hause, so sieht doch ein gelungener Tag aus.

Wie muss es nur sein, wenn man erstmal eine Stunde in der Luft ist … Wir freuen uns schon sehr darauf!

Lac d´Annecy 30.April-5.Mai 2010 (1. Höhenflug)

Los ging es am 30. April Richtung Frankreich. Ziel meinerseits waren ein paar Höhenflüge für meinen A-Schein zu sammeln. Treffpunkt war in Weinheim bei der Flugschule Hirondelle. Ziel war ein Sicherheitstraining mit 18 Teilnehmern. Hier fuhren wir zu siebt in einem 9 Sitzer Bus los, vollgepackt mit Ausrüstung und jeder Menge Sportgeräte, die Kai (unser Fluglehrer) aufs Dach geschnallt hat. Sah schon irgendwie lustig aus die Konstruktion. Darunter ein Surfbrett, Fahrrad, Gestänge fürs Küchenzelt…
Die Reise fing gut an, wir hatten gleich mal Stau, darum sind wir etwas verspätet  am Lac d´Annecy angekommen. Schlüssel ausgeteilt und gleich ab ins Bett um für den folgenden Tag fit zu sein.

Nach dem Frühstück ging es gleich los um mal den Landeplatz in Doussard in Augenschein zu nehmen und die Landevolten bei Süd bzw. Nordwind besprochen, da der Landeplatz geteilt in „Deltas“ und „Parapente“ ist. Dann ging es gleich los auf den Startplatz Col de Forclaz (Höhe 1150m ü.NN). Am Parkplatz angekommen, musste ein kleiner Anstieg überwunden werden und dann konnte ich meinen Augen nicht trauen. Eine Fläche von geschätzten 12m Breite x 10m Länge komplett ausgelegt mit Rasenteppich. Und dann die Aussicht auf den See… Hammer!!!


Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten rausgeschossen haben. Die Startbedingungen waren nicht gerade berauschend und so konnte ich einen Teilnehmer mehr oder weniger überreden, den Bus runter zu fahren. Wir hatten so ziemlich alle schwachen Rückenwind, was dazu führte, dass alle den Vorwärtsstart praktizierten. Als ich dann an der Reihe war, schoss mein Puls und Adrenalin in die Höhe. Ich legte meinen Schirm aus und legte die Ausrüstung an. Thorsten (Fluglehrer) der mit am Startplatz war, kontrollierte nochmal meine Leinen um alle Leinenfehler auszuschließen. Nun lag es an mir, Start nach eigenem Ermessen…
Ich ging auf Leinenspannung um mich zu vermitteln und ging dann paar Schritte zurück um den Schirm mit einem Impuls starten zu lassen. Ich atmete nochmal tief durch. Jeder der schonmal vor seinem ersten Höhenflug (hier höher 500m) stand, wird wissen wie man sich fühlt und was einem alles durch den Kopf geht. Jetzt musste es passieren, ich rannte mit einem kräftigem Ruck los, um den Schirm trotz wenig Rückenwind steigen zu lassen. Das Abheben dauerte bei mir recht lange. Kurz nach dem Rasenteppich merkte ich aber, dass der Schirm mich mehr und mehr nach oben zog und ich war frei, frei in der Luft. Kai der am Landeplatz bei Doussard stand, gab mir per Funk Anweisungen. Es war echt beruhigend seine Stimme immer wieder zu hören, denn das gab mir Sicherheit. Ich genoss den Flug in vollen Zügen. Was für ein geiles Panorama man doch von oben über dem See hat. 🙂 Es stand zur Debatte falls die Höhe nicht reichte, dass ich auf dem Sicherheitstraininglandeplatz, direkt am Campingplatz La Nubliere landen sollte. Aber Kai hat das dann richtig abgeschätzt und lies mich weiter hinten auf dem offiziellen Landeplatz landen. Ich hatte schon ein bisschen Bammel, da war ja noch die Landstraße im Weg. Kurz vor dem Ziel entschloss sich Kai, mich auf der Wiese davor landen zu lassen, da anscheinend die Höhe nicht ganz ausreichte, um über die Hecke zu kommen. Rechtskurve, raus aus dem Gurtzeug und „zack“ (Kai´s Lieblingswort) Landung. Kai gratulierte mir zu meinem ersten Höhenflug. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich gerade vom Col de Forclaz da runter abgegleitet bin. Ich hatte noch den ganzen Abend ein Grinsen im Gesicht und so war der erste „richtige“ Höhenflug in der Tasche.

Der Tag darauf fiel ins Wasser. Immer wieder Regen. Also stand erst mal Theorie für die nun vollzählig angekommene Gruppe an. Am Tag drauf war man dann doch optimistischer und versuchte das regenlose Zeitfenster zu nutzen, was dann auch gut verlief und ich zu meinem zweiten Flug gekommen bin. Diesmal kam der Wind von vorne. Ich startete Rückwärts und folgte den Funkanweisungen. Ich konnte Vollkreise fliegen, 180 Grad Kehre und nun ging es langsam auf den Weg zum Landeplatz direkt am Campingplatz. Dieser darf nur mit Rettungsweste angeflogen werden und nur während dem Sicherheitstraining. Kai lies mich am Ende des Platzes meine Höhe durch Abachtern abbauen. Hier ist mir wegen des doch kräftigeren Windes aus Nord der Begriff Vorhaltewinkel in den Kopf gekommen, um nicht zu weit nach hinten abgetrieben zu werden. An diesem Tag gab es auch eine Dachlandung auf einem der Häuser hinter dem Landeplatz, zum Glück nicht von mir.

Die nun darauffolgenden Tage waren von Regen und einer tiefer Wolkenbasis geprägt.

Also abwarten ob es ein Zeitfenster zum Fliegen gibt. Aber leider war das Warten vergebens und der Kurs wurde wegen des Wetters verkürzt. Es ging leider am 5. Mai wieder auf den Weg nach Hause. Aber eines weiß ich ganz sicher, es war nicht das letzte mal, dass ich an diesem schönen Ort war! Wenn das Wetter stimmt muss es dort bombastisch sein. Ich habe viel gelernt und kennengelernt 😉 Und so ging ein schönes Erlebnis zu Ende.